Calhoun

Calhoun

 

[kəl'huːn], John Calhoun (Caldwell), amerikanischer Politiker, * Abbeville District (South Carolina) 18. 3. 1782, ✝ Washington (D. C.) 31. 3. 1850; vertrat als Kongressabgeordneter (1811-17) und Kriegsminister unter J. Monroe (1817 bis 25) eine expansionistische und nationalistische Politik, als Vizepräsident (1825-29 unter J. Q. Adams, 1829-32 unter A. Jackson), Senator (1832-44 und 1845-50) und Außenminister (1844-45) eine am Sektionalismus der Südstaaten (Freihandel, Sklaverei, States'-Rights-Bewegung) orientierte Politik. Seine 1828 im Streit um die Zollpolitik formulierte Theorie, dass die Staaten der Union nur ein Bündnis eingegangen seien, somit ihre Souveränität nicht aufgegeben hätten und daher Bundesgesetze außer Kraft setzen könnten (Nullifikation), führte 1832 zu einer schweren Staatskrise. Später verlangte Calhoun ein Einspruchsrecht regionaler Mehrheiten, wenn sie in der Bundespolitik in der Minderheit blieben (»concurrent majority«).

 

Werke: South Carolina exposition and protest (entstanden1828, herausgegeben 1829); Disquisition on government (entstanden 1843-49, herausgegeben 1851).

 

Ausgaben: Works, herausgegeben von R. K. Crallé, 6 Bände (1851-56); Papers, herausgegeben von R. L. Meriwether (1959-84).

 

Literatur:

 

C. M. Wiltse: J. C. C., 3 Bde. (Indianapolis, Ind., 1944-51);

 R. N. Current: J. C. C. (New York 1963);

 H. H. Cook: J. C. C., the man (Columbia, S. C., 1965).